2020

Buch und Bundestag

24. Oktober 2017 - Innenleben

Heute soll einmal der Wind des Großen durch diesen Blog wehen, denn es ist ein historischer Tag. Zum einen konstituiert sich der 18. Bundestag genau während diese Worte geschrieben werden, zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten mit sechs Parteien auf den Parlamentarierbänken. Und in den Buchhandlungen rund um das Parlament (und anderswo in der Republik) liegt seit heute das neue Buch von Fabian Hambüchen in den Stapeln obenauf.

So überschlagen sich die Medien. In den Liveblogs der Wahl zum Bundestagspräsidenten kocht das Duchfallen des Herrn Glaser (aus Frankfurt, sic!) hoch. Und bei Bild.de rauschen die ersten Zitate aus der Hambüchen-Schreibe über den Bildschirm. "Du bist ein arrogantes A.... geworden", kann man da als Zitat des Vaters über den Sohn nachlesen.  Okay, das ist aus dem Zusammenhang gerissen und nur wenig aufschlussreich. Spricht aber nicht für den literarischen Wert des 19,90-Euro-Werkes. Ist auch gemein. 

Das liegt vielleicht daran, dass man eine andere Erwartungshaltung an ein autobiografisches Tunerbuch hat. Und es ist auch der Zeitgeist, der da weht. Der spricht für den einstigen Turnfloh aus Wetzlar, der übermorgen 30 wird und damit den Status eine Flohs längst über Bord geworfen haben dürfte. Denn die Sprache ist zeitgemäß, wenn auch nicht den turnerischen Erwartungen entsprechend. Ist aber andererseits auch gut so. Denn eines kann man Fabian Hambüchen nicht unterstellen: angepasstes Handeln. Damit hat er stets für Aufsehen gesorgt, auch abseits der Reckstange. Und am Ende hat das Turnen in Deutschland davon wohl mehr profitiert, als dass es geschadet hätte. Zumindest in der breiten Öffentlichkeit.

Was das alles mit dem Bundestag zu tun hat? Den Zeitgeist sicherlich, denn die Wahlen haben gezeigt, dass die (etablierten) poltitischen Parteien publizistisch und thematisch offensichtlich einer nicht mehr ganz kleinen Minderheit in der Republik nicht mehr aus der Seele sprechen. Denn das unangepasste ist im Vormarsch. Das zu verstehen, fällt uns Turnern manchmal schwer. Was aber auch gut sein kann.

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Uwe Grimm

25. Januar 2018

Schreib-Bloggade?

Hey Schu, keine News seit Oktober? Ich hatte mich schon auf tägliche Schmu(n)tzeleien aus der Geschäftsstelle gefreut.