Titel Nummer 13: Pfungstadt gewinnt die Hallen-DM

| Erstellt von DFBL/bec | Faustball, Wettkampfsport

Der alte Meister ist auch der neue Titelträger: Ausnahmemannschaft TSV Pfungstadt gewinnt das DM-Finale von Mannheim gegen Gastgeber TV Käfertal mit 3:1 Sätzen.

Die Erwartungen in der Halle sind hoch: Mit Rekordbesuch im Rücken – 3200 Fans verfolgen die DM-Spiele in Mannheim – trauen viele Experten dem TV Käfertal auch gegen den Topfavoriten etwas zu. Wie es gehen könnte gegen Pfungstadt, hat im Halbfinale der TV Brettorf in Ansätzen gezeigt. Denn mit Patrick Thomas haben die Hessen nur einen etatmäßigen Angreifer im Angebot. Wenn der den Ball gut vorgelegt bekommt, dann hat keine Abwehrreihe der Welt eine Chance. Wenn er aber aus dem Spiel genommen wird, bieten sich Chancen zum Punkten.

Doch Thomas kommt in den Angriff – und wie! Im Eiltempo schlägt er seinen TSV zur 5:1-Führung. Aber Käfertal kommt, verkürzt durch Preller von Marcel Stoklasa auf 6:7. Ein stark unterschnittener Ball des TVK-Angreifers sorgt für den vielumjubelten Ausgleich. Noch lauter wird es kurz darauf, denn Nick Trinemeier verwandelt über Ajith Fernando zur ersten Käfertaler Führung in diesem DM-Finale. Wie entfesselt erhöhen sie auf 10:8 – dann spielt Trinemeier Thomas aus und sorgt für die 1:0-Satzführung des Heimteams.

Kleine Randnotiz: Das ist erst der vierte Satz, den der Titelverteidiger überhaupt in dieser Saison abgeben muss.

Dementsprechend zeigt Pfungstadt nun auch einige Unsicherheiten. Nach Thomas-Fußfehler steht es 2:0 für Käfertal, kurz darauf auch 4:1. Mit seinem Service kann der dreifache Weltmeister in diesem Finale noch nichts ausrichten. Käfertal hingegen in allen Mannschaftsteilen mit der besten Saisonleistung – besonders Marcel Stoklasa spielt sich nach seiner langen Verletzungspause in einen Rausch. 6:3 führen die DM-Gastgeber zur Satzmitte. Doch mit Pfungstadt ist immer zu rechnen. Sebastian Thomas übernimmt die Vorne-rechts-Position beim TSV und Bruder Patrick Thomas dreht den Zwischenstand in seiner unnachahmlichen Art auf 8:6 und zum 10:7. Ein Leinenfehler Trinemeiers – sein dritter Servicefehler in diesem Satz – beschert den Pfungstädtern den Satzausgleich.

So langsam dreht sich das Spiel in Richtung des TSV Pfungstadt: Thomas punktet nun auch mit der Angabe und bringt sein Team mit 4:2 in Front. Käfertal serviert nur noch selten auf den Nationalspieler – macht dabei aber auch immer wieder Fehler. So eilen die Gelb-Schwarzen in Richtung zweiter Satzgewinn. In einer Auszeit bei 7:2 zeigen die Köpfe der Käfertaler schon deutlich nach unten. Doch irgendwie kommen sie wieder heran. Nach Thomas-Ausball steht es 6:8, nach einem weiteren Leinenball des TSV-Schlagmannes 7:8. Das komplette Comeback gelingt jedoch nicht. Mit einem Sprungaufschlag in die Leine von Stoklasa endet der Satz – 11:7 für Pfungstadt.

Käfertal versucht es noch einmal mit neuem Personal: Christof Jugel rückt für den Ex-Pfungstäfter Oliver in die Abwehr. Mit dem neuen Mann kann der Außenseiter den Satzanfang ausgeglichener gestalten - 3:3 nach 1:3. TSV-Coach Dieter Thomas holt seine Fünf zu einer Auszeit zusammen. Gestenreich erklärt er, was ihm nicht gefallen hat. Ob sie ihm zugehört haben, ist nicht klar, denn die gewohnte Pfungstädter Dominanz fehlt weiterhin. Aber auch so bringen sie eine Führung in die entscheidende Phase des Satzes und damit auch des Spiels: Nach einer weiteren Netzangabe von Stoklasa zum 8:5 fehlen nur noch drei Punkte zum 13. (!) Meistertitel. Das lässt sich der Rekordmeister natürlich nicht nehmen: Thomas lang zum 9:5, mit einem Ass zum 10:7 und mit einem Preller zum Matchgewinn.

Damit heißt der alte und neue deutsche Hallemneister TSV Pfungstadt. Beim 3:1 (8:11, 11:7, 11:7, 11:7) Im Finale der 50. Hallen-DM hat ein tapfer kämpfender TV Käfertal lange mithalten können. Am Ende geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung – wer in der kompletten Saison ganze vier Sätze abgibt, hat den Titel mehr als verdient! Die Trauer auf Seiten von Käfertal hält sich in Grenzen – schließlich hat der TVK mit der Silbermedaille den Einzug in den EFA Champion's Cup klargemacht.

Foto: DFBL/denDulk