IRV World Team Trophy als erster virtueller Rhönrad-Wettkampf ein voller Erfolg

| Erstellt von Sarah Metz | Rhönradturnen, Leistungssport

Die Corona-Pandemie wirbelt auch den Wettkampfkalender im Rhönradturnen durcheinander und sorgt für zahlreiche Absagen, so auch die Teamweltmeisterschaften. Dies veranlasste den Internationalen Rhönrad Verband (IRV) dazu neue Wege zu gehen und die IRV Team Trophy als digitale Alternative ins Leben zu rufen.

Bei den Sportler*innen und Zuschauer*innen kam das neue Format unglaublich gut an. Die besten vier Teams der letzten Weltmeisterschaften präsentierten jeweils in einer Sporthalle in ihrem Heimatland ihre Wettkampfübungen. Die Kampfrichter*innen wurde digital zugeschaltet. Die Aufnahmen wurden im Anschluss zusammengeschnitten und über den YouTube-Kanal des IRV mit dem weltweiten Rhönrad-Publikum geteilt.

Bei den Junior*innen durften die Teams aus Österreich, der Schweiz, Israel und Deutschland gegeneinander antreten. Ihren ersten internationalen Auftritt für die deutsche Mannschaft erhielt die Darmstädterin Emma Gerlitz. Sie meisterte diese Aufgabe mit Bravour und zeigte eine hervorragende Spiralekür, für die sie 9,90 Punkte erhielt. Deutschland und Israel lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf Rennen, welches die deutschen Junior*innen schließlich für sich entscheiden konnten. Den zweiten Platz belegte Israel, gefolgt vom Team Österreich auf Platz 3, das sich in der letzten Wettkampfrunde gegen die Schweiz auf Platz 4 durchsetzen konnten.

Auch bei den Erwachsenen ging es unterhaltsam und spannend weiter. Es hatten sich die Teams aus Deutschland, Japan, der Schweiz und den Niederlanden qualifiziert. Da es den niederländischen Rhönrad-Turner*innen aktuell wegen der Corona Pandemie nicht möglich war für den Wettkampf zu trainieren, nahm das Österreichische Team deren Startplatz ein. Diesmal gingen für Deutschland gleich drei hessische Turner*innen an den Start, die alle schon viel Erfahrung mit internationalen Auftritten haben. Lilia Lessel aus Darmstadt und Sarah Metz aus Taunusstein zeigten beide sehr starke und mit Höchstschwierigkeiten gespickte Spirale Übungen, für die sie 11,25 und 11,15 Punkte erhielten. Dies waren die Tageshöchstwertungen und die beiden brachten damit das deutsche Team zu Beginn des Wettkampfes in Führung. Auch die Taunussteinerin Kira Homeyer zeigte eine solide Leistung in ihrer Geradekür und erhielt dafür 10,3 Punkte. Allerdings konnte das Österreichische Team mit einer durchweg starken Performance aufholen und schaffte schließlich in der letzten Wettkampfrunde die Sensation. Sie gewannen punktgleich mit Deutschland die World Team Trophy. Dies war für Österreich die erste internationale Goldmedaille und die deutschen Turner*innen freuten sich sehr den Titel mit ihrem Nachbarland teilen zu können. Der dritte Platz ging an Japan und das Schweizerische Team musste sich erneut mit dem vierten Platz zufrieden geben.

Insgesamt freuten sich alle Beteiligten in diesen Zeiten mal wieder zu einem Rhönradevent zumindest in digitaler Form zusammen zu kommen. Auch für die Sportler*innen war es großartig, wieder auf ein sportliches Ziel hinzutrainieren und sich für die Aufnahme der Wettkampfübungen nach über einem Jahr wieder zu sehen. Die Hoffnung ist natürlich groß, sich mit der gesamten Rhönrad-Community bald wieder zu treffen. Allerdings hat der IRV bewiesen, dass auch digitale Formate ein großes Potenzial haben und gegebenenfalls in Zukunft die jährlich stattfindenden internationalen Wettkämpfe ergänzen könnten.

Emma Gerlitz zeigte bei ihrem internationalen Debüt eine hervorragende Spirale-Übung. Foto: Enrica Krappatsch

Trotz Abstand und Maske genossen es die hessischen Turnerinnen Emma Gerlitz, Lilia Lessel, Kira Homeyer, Melina Meier (als Vorturnerin) und Sarah Metz bei der Team Trophy an den Start zu gehen. Foto: Enrica Krappatsch