Günter Stöckert wurde 1933 in Friedland (Niedersachsen) geboren. In seiner Wahlheimat Wiesbaden war er über Jahrzehnte hinweg ein fester Anker im ehrenamtlichen Sportleben – ein Turner mit Leib und Seele, der sich mit außergewöhnlichem Verantwortungsbewusstsein und Beharrlichkeit für das Gemeinwohl und das Vereinsleben einsetzte. Von 1981 bis 2000 war er im Vorstand der Turn- und Sportgemeinde 1861 Sonnenberg e.V. tätig – zunächst als Beisitzer, dann als Kassenwart. Dort verantwortete er die Finanz- und Mitgliederverwaltung eines Vereins mit über 1.500 Mitgliedern, führte moderne EDV-Verfahren ein und bildete ehrenamtliche Mitarbeiter darin aus.
Sein Engagement ging aber weit darüber hinaus: Ab 1996 verwaltete er die Kassengeschäfte unseres Turngaus Süd-Nassau – einem der größten Turngaue Hessens mit rund 26.000 Mitgliedern. Zudem übernahm er 2004 die Leitung des Turner- und Jugendheims Loreley e.V., das er maßgeblich modernisierte und erweiterte. Durch seine Weitsicht und sein großes Geschick im Umgang mit Unternehmen und politischen Akteuren ist es Günter Stöckert gelungen, die unvermeidliche Aufgabe der Liegenschaft „Loreley“ im besten Sinne des Turngaus zu gestalten und ein herausragendes Ergebnis zu erzielen. Der Turngau ist ihm dafür zu tiefstem Dank verpflichtet – er hat damit den Grundstein für unsere heutige Loreley Stiftung des Turngau Süd Nassau gelegt.
In Anerkennung dieser Verdienste wurde Günter Stöckert im Jahr 2011 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Weitere Ehrungen waren die Sportplakette der Landeshauptstadt Wiesbaden (2000) und der Ehrenbrief des Landes Hessen (2003).
Seine Integrität, Standhaftigkeit und sein strategisches Denken wurden auch im internen Vereinsleben hochgeschätzt. 2013 wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: In einer Feierstunde im kleinen Festsaal des Wiesbadener Rathauses wurde Günter Stöckert zum Ehrenmitglied des Turngaus Süd-Nassau ernannt – als eine von nur vier Persönlichkeiten überhaupt. Vorsitzender Jochen Baumgartner überreichte damals die Urkunde und würdigte dabei Stöckerts "ganz, ganz wichtige Arbeit für den Verband. Dabei habe Günter "viele Hindernisse überwinden müssen und oft Gegenwind gehabt", doch er sei jemand gewesen, der für seine Überzeugung auch gegen Widerstand mit Herzblut gestritten und gekämpft habe. Das hat ihm großen Respekt und Wertschätzung seiner Turnschwestern und Turnbrüder entgegengebracht. Sein Wirken bleibt unvergessen. Günter Stöckert hat Spuren hinterlassen – im Sport, in der Gemeinschaft und in den Herzen derer, die ihn begleiten durften.