Viele Gäste, so auch der stellvertretende Vorsitzende des Turngau Kinzig Peter Partsch, (Hasselroth), der Vorsitzende der KTV Main-Kinzig, Bernd Lange und Bürgermeister Andreas Weiher überbrachten dem Wächtersbacher Ehrenstadtrat Kolb Glückwünsche und Geschenke zum 90. Geburtstag.
Als waschechter Wächtersbacher erblickte Friedel Kolb in 1935 als damals übliche Hausgeburt das Licht der Welt. In jungen Jahren unterstützte er die Eltern im landwirtschaftlichen Betrieb mit 30 Stück Milch- und Mastvieh. Nach dem erfolgreichen Abschluss an der Landwirtschaftsschule Gelnhausen übernahm er diesen. Danach war Kolb beim Deutschen Entwicklungsdienst als Sportlehrer und technischer Assistent tätig ehe er die letzten Berufsjahre als Hausmeister der Gesamtschule leistete. Zwischendurch heiratete er 1957 Henny Appel. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Mittlerweile zählen auch sieben Enkel und fünf Urenkel zur Großfamilie auf die der Jubilar sehr stolz ist.
Über viele Jahrzehnte im Turnsport prägten das Leben von Friedel Kolb entscheidend mit. Mit 14 Jahren wurde er Aktivmitglied beim TV Wächtersbach (TVW), dem er nunmehr seit 76 Jahren die Treue hält. Auch wenn er als ehemaliger Turner und Übungsleiter nicht mehr ans Gerät geht, hielt er sich dem Hobby Radfahren fit was ihm Gesundheit im hohen Alter beschert.
Große Verdienste erwarb sich Friedel Kolb (TV Wächtersbach) in seiner über viele Jahrzehnte langen Tätigkeit als Trainer und Funktionär im Verein, dem Turngau Kinzig und der KTV Main-Kinzig. Der TV Wächtersbach würdigte seine Verdienste und ernannte ihn zum Ehren-Oberturnwart.
Rund drei Jahrzehnte prägte Turn-Urgestein Friedel Kolb den Turngau (TG) Kinzig wie kein anderer zuvor. Elf Jahre von 1969 bis 1980 war er Oberturnwart im TG und stand danach 17 Jahre (1980 bis 1997) als Vorsitzender an der Spitze der Turngau Kinzig. In Kolbs Amtszeit als Vorsitzender wuchs die Mitgliederzahl von 12 000 auf 22 234. Einen besonderen Höhepunkt erlebte er beim 100-Jubiläum des Turngau Kinzig in 1996. Als Kolb ein Jahr später beim Gau-Gauturntag in Rodenbach „Die Bühne“ verließ wurde er für seine langjährigen Verdienste im Turnsport mit Ehrungen überschüttet. Schlüchterns Sportkreisvorsitzender Helmut Meister dankt Kolb für seinen unermüdlichen Einsatz für die Vereine und ehrte ihn mit der Verdienstmedaille des Landessportbundes Hessen. Der Vorsitzende des Hessischen Turnverbandes (HTV) Rolf-Dieter Beinhoff würdigte Kolbs Verdienste schließlich mit der höchsten Auszeichnung des HTV der „Friederich-Ludwig-Weidig-Plakette“. Als auf Antrag seines Nachfolgers Hans Jürgen Wolfenstädter die Delegierten Friedel Kolb zum Ehrenvorsitzenden des Turngau Kinzig ernannten wurde er mit “Standing Ovations“ gefeiert.
Friedel Kolb war in 1975 auch Mitbegründer der Kunstturnvereinigung (KTV) Main-Kinzig, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Mit Kolb als Oberturnwart und Trainer erlebte die KTV mit ihren Leistungszentren Freigericht, Linsengericht und Wächtersbach mit zahlreichen Erfolgen der Schüler und Turner ihre Blütezeit auf Landesebene. Mit der Bündelung der Leitungsturner im Turngau wurde eine höhere Effektivität bei Mannschaftswettkämpfen auf Landes- und Regionalebene erzielt. Mit dem mehrfachen Hessenmeister, dem EX-Bundesligaturner Achim Börner (TV Bernbach), hatte man einen Ausnahmeturner in seinen Reihen. Unvergessen während Kolbs Tätigkeit bleiben auch die Freundschaftsbesuche bei den Turnfreunden des TV Wetzikon in der Schweiz. Rund 37 Jahre engagiert sich Kolb mit Herzblut in der KTV davon 22 Jahre an der Spitze des Vorstand: 1. Vorsitzender (1996 bis 2000), zweiter Vorsitzender (1990 bis 1996 und 2000 bis 2012). Für seine langjährigen Verdienste in der KTV wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Neben etlichen Deutschen Turnfesten war Kolb auch Teilnehmer der Gymnaestraden in Zürich (1982), Amsterdam (1991), Berlin (1995) und Lissabon (2003).
Mit unzählige Ehrenämtern geniest Kolb auch großes Ansehen in der Messestadt. Kommunalpolitisch seit 1970 Mitglied der SPD war Kolb viele Jahre im Ortsbeirat (davon acht Jahre als Ortsvorsteher Innenstadt), als Stadtverordneter sowie acht Jahre Mitglied des Magistrates und wurde 2014 zum Ehrenstadtrat ernannt.