Der Turngau Main-Taunus zählte in seinen 41 Vereinen zum 31. Dezember 2022 insgesamt 23.280 Mitglieder, 15.741 weibliche und 7.539 männliche. Die Turngauvorsitzende Gerit Elisa Kaus (Flörsheim) teilte mit, dass sich gegenüber dem Jahresende 2021 die Zahl um 181 Frauen und 24 Männer verringert hat. Sie sieht allerdings einen positiven Trend und geht davon aus, dass die Mitgliederzahlen nach diesem kleinen Rückschlag wieder steigen werden.
Sie berichtete, dass 2022 noch einige Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. „Trotzdem konnten wir in vielen Bereichen wieder nahe in den normalen Trainings- und Wettkampfbetrieb einsteigen“, sagt Gerit Elisa Kaus, die sich bei den Mitgliedern im Vorstand und in den Fachausschüssen für die große Unterstützung in ihrem ersten Jahr als Vorsitzende bedankte.
Zwei Problemthemen belasten den Alltag in den Turn- und Sportvereinen. Helmut Reith, Vizepräsident des Hessischen Turnverbandes und Sprecher der Turngaue: „Es wird immer schwerer, Ehrenamtliche für die Mitarbeit zu gewinnen, und Übungsleiterinnen und Übungsleiter fehlen an allen Ecken und Enden. Manche Vereine mussten deshalb schon das Kinderturnen einstellen.“
Gerit Elisa Kaus fügte hinzu, dass vielen Vereinen, zum Beispiel beim TV Flörsheim, dessen Vorsitzende sie ist, Hallenzeiten fehlen.
Wichtige Mitteilungen für die Vereine: Der Vorstand hat beschlossen, dass vorläufig für 2023 und 2024 angesichts der guten Kassenlage des Turngaues keine Meldegelder für Wettkämpfe von den Vereinen erhoben werden. Ebenso müssen die Trainerinnen und Trainer keine Meldegelder für die Gau-Fortbildungen bezahlen.
Die Fachwartin allgemeines Turnen und Wettkämpfe, Barbara Schoch, berichtete von einem erfolgreichen Wettkampjahr 2022, in dem zum Beispiel die Gerätturner der TSG Sulzbach in der 2. Bundesliga Nord den ersten Platz belegten.
Auch aus dem Fachbereich Freizeit- und Gesundheitssport konnte die Fachwartin Michaela Schmidt von zahlreichen Aktivitäten berichten. Die Turn- und Tanzshow in Altenhain war mit der Teilnahme von 20 Gruppen so stark besetzt wie nie zuvor.
Aktuelle Fälle führten zu der Anregung, eine Veranstaltung über Prävention gegen sexuelle Gewalt im Sport anzubieten. Geklärt werden sollen dabei Fragen wie „Was ist wie zu kontrollieren und zu dokumentieren? Wie kann an Übergriffe erkennen?“
Der stellvertretende Turngauvorsitzende Gerd Brandt ehrte die beiden Powerfrauen Ilona Lederer vom TV Eschborn und Andrea Wolf von der TSG Münster für langjährige Tätigkeit und hervorragende Verdienste mit dem Ehrenbrief des Turngaues Main-Taunus und der Ehrennadel in Bronze.
Ilona Lederer ist bereits im Jahr 2000 als Helferin der Fachwartin Gymnastik Irene Menzel zum Turngau gekommen und hat bald danach das Amt übernommen. Sie ist erfolgreiche Gymnastiktrainerin in Eschborn, führte ihre Schützlinge bis zur nationalen Spitzenklasse, wirkt als Kampfrichterin auf Hessischer- und Bundesebene und richtete bereits zwei Mal den Deutschland-Cup der Gymnastinnen federführend im Turngau aus.
Andrea Wolf wirkt seit 2011 im Gau-Team Gerätturnen mit, hat lange Monika Eichner-Patzak in allen Kampfrichterfragen und bei Ausbildungen unterstützt, bis sie das Amt der Kampfrichterwartin 2019 übernommen hat. Sie leitet mit ihren Helferinnen die Kampfrichterschulungen und ist für die Prüfungen und Einteilung der Kampfrichterinnen bei Wettkämpfen zuständig. Andrea Wolf ist zudem als Oberkampfrichterin tätig und wirkt bei ihrer TSG Münster als Trainerin.
