Team Deutschland gewinnt den World Team Cup 2019

| Erstellt von Sarah Metz | Rhönradturnen, Sport

Zum ersten Mal fand ein internationaler Rhönradwettkampf im fernen Japan statt und so kamen die besten vier Teams der letzten Weltmeisterschaft im japanischen Akita zusammen, um den diesjährigen World Team Cup auszutragen.

Für die angereisten Turner aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden war dies ein Erlebnis der besonderen Art. Sie bekamen Einblicke in die japanische Kultur und viele verbanden ihren Aufenthalt in Japan mit Sightseeing in Tokio, Kyoto oder im Norden von Japan. Auch der Wettkampf bot eine besondere Atmosphäre. Es waren über 3000 japanische Zuschauer angereist, die teilweise schon Stunden vor dem Einlass vor der Wettkampfhalle Schlange standen und die Leistungen der Turner mit gebührendem Applaus und Bewunderung würdigten. Ebenso erwähnenswert ist auch die perfekte Organisation des Wettkampfes, zu der die vielen angereisten Helfer beitrugen, sowie das herausragende Showprogramm, welches den Wettkampf umrahmte.

Sportlich gesehen war der World Team Cup spannend bis zum Schluss. Deutschland und Japan lieferten sich ein Kopf an Kopf Rennen. Für das deutsche Team starteten Carsten Heimer, Sarah Metz und Kira Homeyer aus dem hessischen Taunusstein, sowie Luca Christ aus Lahnstein. Beim World Team Cup treten die Turner in sechs Runden gegeneinander an, wobei in jeder Runde jeweils ein Turner pro Land eine Übung turnt. Schließlich bekommt der beste in der Runde vier Punkte, der Zweitbeste drei Punkte usw. Außerdem hat jedes Team einen Joker zur Verfügung, den es vor einer der Runden „spielen“ kann, um die dort erreichten Punkte zu verdoppeln.

Wichtige Punkte für das deutsche Team erturnte Kira Homeyer mit einer souverän geturnten Geradekür. Sie konnte die Runde gewinnen und da Deutschland zuvor den Joker gespielt hatte, acht Punkte erturnen. Aber auch Japan und die Schweiz setzten ihren Joker geschickt ein und gewannen dadurch die maximal möglichen acht Punkte. Carsten Heimer und Sarah Metz turnten gute Spirale Übungen, die allerdings kleine Unsicherheit aufwiesen, sodass sie jeweils zweite in ihren jeweiligen Runden wurden und damit drei Punkte sichern konnten. Luca Christ trat für Deutschland im Sprung an und zeigte einen  hervorragenden Strecksalto mit eineinhalb Schrauben in den Stand, für den er in seiner Runde zwei Punkte gewann, was für einen Sprung sehr erfreulich ist, da diese Disziplin im allgemeinen weniger Punkte als Spirale und Gerade bekommt. Carsten trat neben Spirale auch in Gerade an, konnte allerdings durch einige Missgeschicke nur einen Punkt erreichen. Da dies jedoch auch eine neu choreografierte Musikkür war, die viel Potenzial hat, kann Carsten diese Leistung in den kommenden Wettkämpfen sicher steigern. Nun lag vor der letzten Runde Japan noch mit einem Punkt vor Deutschland und auch die Schweiz war bis auf einen Punkt an Deutschland heran gerückt. Doch auch hier zeigte Kira noch einmal ihre Stärke in der Spirale und turnte ihre mit Höchstschwierigkeiten gespickte Kür sauber durch und konnte auch diese Runde für sich entscheiden.

Alles sah so aus, als ob Japan und Deutschland gemeinsam gewinnen würden, doch Simon Rufener aus der Schweiz bekam schließlich noch eine etwas höhere Wertung als Yasuhiko Takahashi aus Japan. Somit verwies der Schweizer Japan in der Gesamtwertung auf Platz zwei, Deutschland konnte den Team Cup gewinnen und die Schweiz landete auf dem dritten Platz vor den Niederlanden auf Platz vier.

Doch nicht nur wegen des Titelgewinns wird dieser Wettkampf den deutschen Startern noch lange in Erinnerung bleiben. Auch der von japanischen Studenten organisierte Ausflug in den beiden Tagen danach, an dem alle mitgereisten Rhönradturner, Trainer, Kampfrichter, sowie Freunde und Familie teilnahmen, trug zum Austausch der Kulturen und neuen Freundschaften bei. Schließlich sind wir Rhönradsportler eben auch eine große internationale Familie.e durch it ihrem Joker auß

Die deutsche Taktik ging auf. Sie setzten ihren Joker auf die Geradeübung von Kira Homeyer und konnten damit acht Punkte gewinnen. Foto: K. Takezono.

Beim World Team Cup in der japanischen Stadt Akita darf natürlich ein Akita Hund als Präsent bei der Siegerehrung nicht fehlen. Foto: K. Takezono.

Die deutsche Mannschaft samt Delegationsleitung, Kampfrichter und Bundestrainerin Katja Homeyer freut sich über die Goldmedaille. Foto: K. Takezono.