Emma Malewski gewinnt WM-Qualifikation in Rüsselsheim

| Erstellt von DTB | Gerätturnen weiblich, Leistungssport

Nur rund zwei Monate nach der Europameisterschaft im Gerätturnen stand am 15. Oktober in Rüsselsheim bereits die Qualifikation zum nächsten Großereignis, der Weltmeisterschaft in Liverpool (29. Oktober bis 6. November 2022), auf dem Programm. Neben den frisch gekürten Europameisterinnen am Stufenbarren bzw. Schwebebalken, Elisabeth Seitz und Emma Malewski, war auch Pauline Schäfer-Betz, 2017 Weltmeisterin und amtierende Vizeweltmeisterin am Schwebebalken, am Start.

Nach ihrem verletzungsbedingten Verzicht auf den ersten Test vor zwei Wochen in Ketsch hat sich Schwebebalken-Europameisterin Emma Malewski bei der zweiten WM-Qualifikation der Turnerinnen am Samstag in Rüsselsheim überzeugend zurückgemeldet. Die für den TuS Chemnitz-Altendorf startende Schülerin entschied vor 1800 Zuschauern in der ausverkauften Großsporthalle den Wettkampf mit 50,332 Punkten vor Anna-Lena König (TV Bodersweier/49,866) und Karina Schönmaier (Blau-Weiss Buchholz/49,70) für sich. Vor dem letzten Gerät hatte Malewski noch auch dem zweiten Platz gelegen, dann zog sie mit 13,233 Punkten an ihrem Paradegerät (Schwierigkeit: 5,3) an der bis dahin führenden König vorbei.

„Es war kein perfekter Wettkampf“, kommentierte die 18-Jährige ihren Triumph. Aber sie sei „sehr glücklich“, dass sie zwei Wochen vor der WM, die am 29. Oktober beginnt, wieder auf gutem Weg sei. Eine Verletzung an den Zehen hatte Malewski zwischenzeitlich gebremst.

Die WM-Zweite am Schwebebalken, Pauline Schäfer-Betz, und Stufenbarren-Europameisterin Elisabeth Seitz, die wie Malewski in der Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) gestanden hatten, die im August in München EM-Bronze gewann, verzichteten auf einen Vierkampf. Die Stuttgarterin Seitz hatte wegen einer Corona-Erkrankung zehn Tage lang flachgelegen und war erst in dieser Woche wieder richtig ins Training eingestiegen. Kurzfristig fiel die Entscheidung, sich an Sprung und Barren zu präsentieren. Ein abgespecktes Programm reichte an den beiden Holmen für 13,566 Punkte (5,2) und die Tageshöchstnote.
Schäfer-Betz musste am Schwebebalken beim Schäfer-Salto absteigen. Die 25-Jährige hatte sich vor Wochenfrist eine leichte Oberschenkelverletzung zugezogen und zeigte sich nur an drei Geräten.

„Wir haben saubere Übungen gesehen“, resümierte Bundestrainer Gerben Wiersma. Allerdings auch niedrigere D-Noten als noch bei der EM. 

Am Sonntag nominierte der Lenkungsstab des DTB sechs Turnerinnen, die mit ins abschließende Trainingslager in Frankfurt gehen: Anna-Lena König (TV Bodersweier), Emma Malewski (TuS Chemnitz-Altendorf), Pauline Schäfer-Betz (KTV Chemnitz), Karina Schönmaier (Blau-Weiss Buchholz) und Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart). Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf) wird als Ersatzturnerin dabei sein, denn bei der WM selbst darf nur ein Quintett starten.

Besonders bedanken möchte sich der HTV bei der TG Rüsselsheim für die gute Bewirtung und die Unterstützung, bei allen Helferinnen und Helfern sowie beim Sportland Hessen.

Emma Malewski siegte vor Anna-Lena König und Karina Schönmaier. (c) Tim Dannenberg