Das diesjährige Gelände lag insbesondere dem gebürtigen Nordhessen Bojan Blumenstein (OSC Kassel), der seit sieben Jahren in Südnorwegen zuhause ist. 2012 ging der inzwischen 26-Jährige als Au-Pair nach Halden, bevor er sein Studium in Oslo begann, wo er bis heute lebt. Somit ähnelten die diesjährigen Wettkämpfe für den international erfahrenen Orientierungsläufer einer Heim WM. Im Orientierungslauf ist das Training in wettkampfrelevantem Gelände eine entscheidende Komponente für den Erfolg. Durch zahlreiche angelaufene Posten in Heidekraut und zwischen Felsplatten ging Blumenstein optimal vorbereitet in die Wettkämpfe. Als einziger deutscher Herr startete er in allen Disziplinen. Sein Ziel war es einmal unter die Top 25 zu laufen, wobei er sich über die Langdistanz die größten Chancen ausrechnete. Hier lief er mit einem guten Lauf auf den 26. Platz. Nachdem Blumenstein die Qualifikation fürs Mitteldistanz-Finale nur knapp erreichte, zeigte er dort erneut einen starken Lauf, verbesserte seine persönliche Bestleistung und sicherte sich Rang 24. Zum krönenden Abschluss ging der beste deutsche Orientierungsläufer der diesjährigen WM in der abschließenden Staffel, dank phänomenaler Leistungen seiner Teamkollegen, als Schlussläufer nur wenige Minuten hinter der Spitze auf die Schlussstrecke. Mit einem erneut stabilen Lauf sicherte er dem Deutschen Herrenteam eine seit Jahren angestrebte Platzierung unter den Top 10.
Ebenfalls bei der WM am Start, allerdings das neuseeländische Team vertretend, war der seit Jahren in Rheinhessen beheimatete Toby Scott (OLV Steinberg). Scott startete über die Langdistanz und in der Staffel. Bedingt durch berufliche Verpflichtungen und den Wohnort, absolvierte Scott im Vergleich zu Blumenstein deutlich weniger Kilometer in relevantem Gelände. Daher steckte er sich mit einer erhofften Top 40 Platzierung auch ein niedrigeres Ziel als der Wahlnorweger. Am Ende reihte er sich mit einem nahezu fehlerfreien Lauf nur 2:01 min hinter Blumenstein auf Rang 30 ein. In der Staffel machte Scott als Schlussläufer noch einmal zwei Platzierungen gut und lief sein Team auf Platz 19 ins Ziel.
Beide Hessen zeigen sich äußerst zufrieden mit ihren Leistungen bei der diesjährigen WM. Sie blicken gespannt und motiviert auf die WM im kommenden Jahr und werden ihren Trainingsalltag an die speziellen Anforderungen einer Sprint-WM anpassen.
