Falls Netflix alle ist, ich weiß, wo es ist
- 27. März 2020 - Quarantäneblock
Wenn ein Film- und Serienverrückter Netflix-Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ist das durchaus ein Szenario, welches man in Betracht ziehen könnte. Aber allen Netflix-Nutzenden kann Entwarnung gegeben werden, da falsch gedacht: Völlig symptomfrei und nur aufgrund Kontakt zu einer positiv getesteten Person überhaupt dem Test unterzogen, zeichnet sich im Jahr 2020 ein anderes Bild. Denn der Patient ist ja gar nicht krank (obwohl er ja eigentlich positiv getestet und damit krank ist, ziemlich paradox), sondern nur in häuslicher Quarantäne und arbeitet daher auch ganz brav, wie derzeit viele andere Millionen, aus dem Homeoffice. Und erfreute sich dabei (wie zumindest ich finde) bester Gesellschaft, denn natürlich hatte auch seine bessere Hälfte strenges Ausgehverbot.
Gute Gesellschaft habe ich übrigens nicht. Meine bessere Hälfte setzt sich nämlich nach wie vor täglich den Gefahren draußen in der Alsfelder Wildnis aus und tigert zur Arbeit. SYSTEMRELEVANT prangt auf dem Schreiben, dass er im Auto liegen hat. Nur für den Fall der Fälle, dass doch noch hektisch eine Ausgangssperre verhängt wird. Machen die anderen ja schließlich auch so. Irgendwie putzig findet er dieses Homeoffice, bei dem ich auch mal nachmittags aufstehe, „So, Feierabend“ sage, und mich erstmal kurzzeitig auf der Couch niederlasse.
Einsam und irgendwie langweilig ohne die Kolleg*innen finde ich es. Trotz Videokonferenzen. Es ist einfach nicht dasselbe, wie eine unserer Frühstücks- oder Mittagspausen im TZA mit allen um sich herum zu verbringen. Keine Witze, keine Sprüche und auch keine lehrreichen Infos zu den neuesten Unterhaltungssendungen im TV, von denen sie zwar meist niemand gesehen haben will, aber die ein oder andere Kollegin doch lebhaft darüber zu berichten weiß. Ich als Wenig-Fernseherin bin ja überhaupt nicht mehr up to date, welche Shows gerade laufen, in denen zum Beispiel Maskottchen Songs zum Besten geben (können wir da eigentlich auch mal Fino, Mala oder Lumi anmelden?). Das werden wohl lange Mittagspausen in der Zeit nach dem Homeoffice, um das alles nachzuholen…
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