2020

Betrachtungen von außerhalb

02. April 2020, Hessischer Turnverband - Quarantäneblock

Unser Blog mitsamt unserer persönlichen Erfahrungsberichte scheint nun auch die Grenzen des Hessischen Turnverbands überschritten zu haben. So wollen wir auch unserer eifrigen Leserin aus anderen Gefilden die Möglichkeit bieten, ihren Alltag zu teilen...

In meiner Autobauerstadt im Rhein-Main-Gebiet haben sich das Corona-Homeschooling (CHS) und das Corona Homeoffice (CHO) inzwischen eingespielt. Und – auch wenn ich zu Anfang meine Zweifel hatte – haben meine Kinder es geschafft, eine Struktur und einen geregelten Tagesablauf für sich zu finden.

Dabei zeigt sich, dass die aktuelle Situation nicht nur Nachteile hat. Durch die eigenverantwortliche Planung der schulischen Arbeitsaufträge, können meine Kinder nun ihren individuellen Lernvorlieben nachgehen, im Normalbetrieb undenkbar.

Seit meinem Eintritt ins CHO haben sich auch die kleinen Nickligkeiten gelegt, die in den ersten Tagen Homeschooling noch meine Kollegen im Büro genervt hatten, weil die „lieben Kleinen“ ihre Streitigkeiten via WhatsApp in unserer Familiengruppe austrugen, was meinen Schreibtisch dauerhaft vibrieren ließ. Nein, ich hätte das Telefon nicht lautlos stellen wollen, es hätten ja Notfälle jenseits eines leeren Nutella-Glases auftreten können.

Die mütterlichen Vorgaben, mindestens vier Stunden „Schule“ und eine Stunde Bewegung, lassen sich bei gutem Wetter besser umsetzen als in der Kälte der vergangenen Tage. Und jeden Tag bin ich dankbar für die Tatsache, einen eigenen Garten zu besitzen. Einen Garten, von dem die Nachbarn gerade wieder feststellten, dass er schon lange nicht mehr von so vielen unserer Familienmitglieder genutzt wurde. Gemeinsam oder allein.

In diesem Garten werden auch neuerdings Sportarten ausgeübt, die sicherlich niemals olympiatauglich werden oder solche, von denen ich hoffe, dass die Kinder nach Corona diese nicht im Verein betreiben wollen. Wie soll ich es meinen Kindern begreiflich machen, dass ein Volleyballnetz im wahren Leben doch höher ist als die gespannte Wäscheleine…

Im Gegensatz zum Wetterauer DIY-Fitnessraum habe ich unsere Treppe als Bewegungsquelle für mich entdeckt. Den Raum zum Arbeiten im Keller, die Kaffeemaschine im ersten Stock, das stellt sich mir die Frage, ob ich meinen Kaffeekonsum zugunsten der Bewegung einfach weiter nach oben schrauben sollte.

Dass der Mann im Haus nun Kurzarbeit hat, hat mir glücklicherweise den so oft gelesenen „neuen Kollegen“ erspart; von dem ich sicher bin, dass ich mit ihm aneinander gerasselt wäre. Nachdem er mir an seinen ersten Tag zu Hause einmal eine Tasse Kaffee brachte und dafür einen nichtverdienten Anpfiff kassierte, weil er mich um mein „Kaffee-Treppen-Workout“ brachte, hat er sich selbst in den Garten verbannt und mich mit Treppe und Kaffeemaschine allein gelassen.

Viele Grüße aus dem CHO!


Die Welt steht Kopf

02. April 2020, Hessischer Turnverband - Quarantäneblock

Systemrelevant - das Wort des Jahres?

Plötzlich ist alles anders – wir nehmen aufeinander Rücksicht. Auf die Menschen, die in unserer Leistungsgesellschaft zuvor untergegangen sind. Auf ältere Menschen. Auf die Menschen, die eine Erkrankung haben und auf Menschen, die einen harten, aber schlecht bezahlten Job machen. Pfleger*innen, Krankenhauspersonal, LKW Fahrer*innen, Verkäufer*innen, aber auch Polizist*innen, Erzieher*innen oder Lehrkräfte und viele mehr erhalten in diesen Zeiten eine ganz andere Anerkennung. Vielleicht geht das Wort "systemrelevant" nach 2020 in die Geschichte ein –  wer weiß das schon.

Auf einmal wird der Automatismus "schneller - besser - weiter", der in unserer Gesellschaft vorherrscht, gebrochen. Auf einmal entschleunigt sich diese Welt und wir werden gezwungen, unser aktuelles Weltbild zu hinterfragen. Es ist traurig, dass die Politik und Teile unserer Gesellschaft erst jetzt erkennen, worauf es wirklich ankommt. Dass die Unterbezahlung der oben genannten Berufsgruppen unberechtigt ist. In normalen Zeiten erhalten diese Menschen nicht die Sicherheit, das Einkommen und die Wertschätzung, die ihnen zustehen. Umso mehr berührt die aktuelle Dankbarkeit vieler Menschen für alle, die nun endlich die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Durch Applaus an den Fenstern, durch Social Media Aktionen und durch ganz viel Wertschätzung. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Wertschätzung und Dankbarkeit in Zukunft auch auf dem Gehaltscheck der oben genannten Berufsgruppen widerspiegelt.

Und es funktioniert ja doch!

Die Menschen bleiben zuhause in ihren Wohnungen und schützen so andere - der Inbegriff von Solidarität. Denn es kann ja jeden treffen - auch unsere Oma, Mama oder Tochter, unseren Papa, Bruder oder Opa.

Es ist schön zu sehen, dass die Menschen füreinander da sind. Dass sie aufeinander aufpassen. Dass sich tausende Medizinstudierende zur Verfügung stellen, um zu helfen. Dass Jugendliche für Risikogruppen einkaufen gehen. Dass es Online-Bibliotheken, sowie -Sportangebote und Wohnzimmerkonzerte gibt.

Wir denken an andere und nicht nur an uns selbst. Vielleicht können wir aus der aktuellen Krise ja doch das ein oder andere für unsere Zukunft mitnehmen.

"We're all in this together"

Ja, die Welt steht Kopf - und wir halten zusammen!


Der neue Kollege

20. März 2020, Hessischer Turnverband - Quarantäneblock

Nun lese ich als aufmerksame Kollegin seit drei Tagen den Blog und muss mich dazu auch mal zu Wort melden. Die Welt steht Kopf. Da sind wir uns wohl einig. Das Leben, wie man es so Tag ein, Tag aus kennt, macht gerade Pause. Hier herrscht Konsens.

Aber in den Beschreibungen des Kollegen aus der Wetterau kann ich mich nur bedingt wiederfinden. Nicht nur, dass mir als Stadtbewohnerin (beste Innenstadtlage in einer bekannten hessischen Universitätsstadt) das Kaffeetrinken im sonnigen Hof/Garten verwehrt bleibt – nein, der Lagerkoller in meiner Wohnung ist hier schon viel deutlicher zu spüren. Und das nach gerade mal einer Woche selbst auferlegter Quarantäne. Auf 65 Quadratmetern, verteilt auf zwei Zimmer, Küche, Bad geht man sich doch schon etwas mehr auf die Nerven als einem lieb ist. Die bessere Hälfte (und ich vermute, das „bessere“ in diesem Ausdruck werde ich mir in den kommenden Wochen immer mal wieder vor Augen halten müssen) hat einen anderen Rhythmus, eine andere Arbeitsweise, einen anderen Tagesablauf.

Dennoch teilen wir uns seit Montag ein Büro – aka unseren Küchentisch, belagert von zwei Computern, einem weiteren Bildschirm und zahlreichen Kaffeetassen. Dies hat zur Folge, dass er meine Kolleg*innen nun alle beim Namen kennt und sie anhand ihrer Stimme zuordnen kann. Einige von ihnen durften ihn auch schon mehrfach durchs Bild huschen sehen, wenn er sich während einer meiner Videokonferenzen zum Beispiel einen Kaffee machte („Du telefonierst mit Video? Wieso sagst du mir das nicht?“). Er ist also überall live dabei und gibt seinen Senf ab, was meinen Geduldsfaden am heutigen fünften Tag fast zum Reißen brachte. Er sieht die Dinge aber auch aus einer anderen Sicht und schlägt mir immer öfter auch sehr hilfreiche Sachen vor – Themen, Projekte, Herangehensweisen – und versteht vermutlich erst jetzt, was ich in meinem Job eigentlich wirklich mache. Das sind doch irgendwie sehr nette Nebeneffekte. Und außerdem sorgt er dafür, dass ich mich nicht von Cornflakes und Nudeln ernähren muss, sondern kocht und backt (heute gab es zum Mittagessen übrigens fanstatisches Hühnerfrikassee). Der neue Kollege ist also doch gar nicht so schlimm. Und wenn er jetzt noch lernt, seine Kaffeetassen nicht immer und überall rumstehen zu lassen, wird die Home-Office-Quarantäne-Zeit vielleicht doch erträglich. Denn wir werden – anders als der Kollege und seine Frau in der Wetterau – brav davon absehen, Zank-Kartenspiele zu spielen…


Bälle sind nicht für jeden was! - von Ann-Kathrin Bender

27. September 2019, Hessischer Turnverband - Innenleben

Mein Kollege zum Beispiel hat eine ganz klare Abneigung gegen Bälle, das wird immer wieder deutlich! Das gilt sowohl für die Form, die vom Duden beschrieben wird als „kugelförmiger, gewöhnlich mit Luft gefüllter [elastischer] Gegenstand, der als Spielzeug oder Sportgerät verwendet wird“ (ok, ok, der Volleyball ist von der Abneigung ausgenommen) als auch für die zweite Definition, die im Duden geschrieben steht: „größere [festliche] Tanzveranstaltung“. Während der erste „Ball“ aus dem mittelhochdeutschen kommt, leitet sich Letzterer aus dem Lateinischen von ballare = tanzen ab.

Der „Ball“ ist also ein ganz und gar sportliches Wort, wenngleich die Bedeutungen doch sehr verschieden und für viele gedanklich nur sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind. Tanzen und Ball spielen. Aber man schaue sich nur mal die rhythmischen Sportgymnastinnen an, die dem Ball gleich eine ganze Disziplin widmen und deren Präsentationen â€ždurch tänzerische und akrobatische Elemente gekennzeichnet“ sind, wie der DTB auf seiner Webseite schreibt. Tanz und Ball also in einem harmonischen Einklang. Und überhaupt: Wurde nicht sogar manch Fußballer als der, „der mit dem Ball tanzt“ (ich glaube, Mario Götze, Ronaldinho und Mesut Özil waren darunter) beschrieben? Ball ist also eigentlich ein überaus verbindendes Wort!

Verbunden hat es kürzlich bereits zum 18. Mal auch jede Menge Sportler: Denn bei der Olympischen BALLnacht des Landessportbundes Hessen trafen sich Sportler aus den unterschiedlichsten Sportarten und verbrachten einen festlichen Abend miteinander. Gekürt wurden dort unter anderem auch Hessens Sportler des Jahres, Sarah Köhler (Schwimmen) und Stephan Leyhe (Skispringen) und die Sportschützin Natascha Hiltrop in der Kategorie Sportler mit Behinderung. Übrigens dotiert mit (meiner Ansicht nach viel zu geringen) 1000 € und umrahmt durch vorwiegend akrobatisch-tänzerische Darbietungen.

Ich halte die Olympische Ballnacht für eine tolle Veranstaltung, die Ballsportler mit Tänzern, Schwimmer mit Skispringern und viele andere Sportler und Sportarten zusammenbringt. Und ganz nebenbei dient die Sache auch noch einem guten Zweck: Die Erlöse aus einer groß angelegten Tombola gehen an die Stiftung Sporthilfe Hessen. Der Gewinner des diesjährigen Hauptpreises wird übrigens noch gesucht, da er sich bisher nicht gemeldet hat: Alle, die ein noch nicht eingelöstes Gewinnlos der Farbe Blau, besitzen, könnten es sein. (Da fällt mir ein, dass ich wohl die Kollegin, die vor Ort war und bestimmt ein Los gekauft hat, wohl nochmal anstupsen muss, in allen Taschen zu suchen.)

Während der Frankfurter Kollege nichts von „größeren [festlichen] Tanzveranstaltungen“ hält, bei denen man sich auch noch schick anzieht und in Kleid und Anzug flaniert, ist die Alsfelder Kollegin begeistert und verkündet: „Ich gehe gerne auf Bälle!“ Und wenn es um den Ball in runder Form (ok, von mir aus auch in eiförmiger Variante, obwohl es dann rein definitorisch kein Ball ist) geht, sind wir uns alle wieder einig, dass der Ball an sich doch eine ganz gute Sache ist (schließlich gehören zu den Turnern auch die Faust- und (Zweier-)Prellballer). Zumindest, solange es nicht um Fußbälle geht. Also sind Bälle doch (fast) für jeden etwas!


Eine unvergessliche Zeit!

23. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Innenleben, Olympische Winterspiele 2018

Die letzten Tage in Korea sind angebrochen. Am Dienstag besuchten wir in Begleitung von Stabsfeldwebel Scherfling, der in Korea im Militärstab der Deutschen Botschaft arbeitet, die Demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Die Anspannung in der Gruppe war deutlich zu spüren und es gab auch einige Regeln zu beachten. So durften bspw. die Wachposten auf gar keinen Fall angefasst oder angesprochen werden.

Wir wurden von zwei amerikanischen und einem neuseeländischen Soldaten begleitet, die uns vor Ort die Gebäude zeigten und uns durch das Grenzgebiet führten. Besonders spannend war das nordkoreanische Dorf, das wir von einem Ausgangspunkt aus sehen konnten. Uns wurde erklärt, dass die Fenster teilweise nur aufgemalt sind, die Häuser keine Stockwerke haben und das Dorf damit nur zu Propagandazwecken aufgebaut wurde. Nordkoreanische Propagandalieder schallten in unsere Richtung und die weltgrößte Flagge, die Nordkorea gehisst hat, war nicht zu übersehen.

An der Grenze selbst waren keine nordkoreanischen Soldaten zu sehen, sodass man keinen direkten Kontakt beobachten konnte. Jedoch herrscht zwischen Nord- und Südkorea immer wieder ein Wettstreit um das größte Gebäude oder um die größte Flagge. Ich habe mir die Stimmung auch auf Grund der deutschen Presse sehr viel angespannter und feindseliger vorgestellt.

Wie schnell doch die Zeit vergeht! Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren koreanischen Freunden. Ein buntes Programm aus einer Taekwondo-Show, Gesang und einem Videorückblick auf unsere Zeit bei den Olympischen Spielen in Südkorea. Ein gelungener Abschluss einer unvergesslichen Zeit!

Und dann hieß es auch schon Sachen packen. Bevor es zum Flughafen ging, hatten wir noch kurz Zeit einige Souvenirs aus Seoul zu kaufen. Ich bin sehr dankbar für alle Erfahrungen, die ich gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Jugendlager in Südkorea sammeln durfte, denn diese Erinnerungen sind einmalig und werden mich wahrscheinlich mein ganzes Leben begleiten. - Rieke -


Das war unbeschreiblich!

21. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Innenleben, Olympische Winterspiele 2018

Die Woche startete mit einem Besuch im olympischen Dorf. Wir hatten das Privileg vor Ort in der Kantine essen zu dürfen und das Büro des Team-Deutschland zu sehen. In der Kantine trafen wir auf Arnd Peiffer und weitere Biathleten. Zurück im Deutschen Haus habe ich mich kurz mit Fabian Hambüchen ausgetauscht und auch ein Foto mit ihm machen können, bevor das Treffen mit der hessischen Delegation anstand. Wir konnten unsere Sorgen und Wünsche für den Sport in Deutschland äußern und sowohl über positive, wie auch negative Aspekte diskutieren. Themen waren u. a. E-Sport, die duale Karriere von Spitzensportlern, sowie die Förderung und Unterstützung durch den Landessportbund Hessen.

Weiter ging es zum Skispringen mit dem Team Finale. Was eine atemberaubende Stimmung. Gemeinsam mit allen 40 Teilnehmern und den zehn Betreuern des Jugendlagers feuerten wir unsere Jungs lautstark an. Das ein oder andere Mal waren wir sogar im Fernsehen zu sehen, wie mir Freunde aus Deutschland mitteilten. Am Ende hieß es dann tatsächlich Silber für Team Deutschland. Herzlichen Glückwunsch an Karl Geiger, Stephan Leyhe, Richard Freitag und Andreas Wellinger!

Viele Grüße, Rieke


Wie lebt eigentlich eine koreanische Familie?

19. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Innenleben, Olympische Winterspiele 2018

Die Antwort darauf durfte ich bei einem Austausch in der Küstenstadt Gangneung erleben. Gemeinsam mit 40 koreanischen Jugendlichen besuchten wir unterschiedliche Sehenswürdigkeiten und den Strand von Gangneung. Den Abend verbrachten wir dann in den jeweiligen Gastfamilien. Damit bot sich uns die einzigartige Möglichkeit in das Familienleben der Koreaner zu schnuppern. Die Gastfamilie war sehr freundlich und offen. Ich wurde herzlich empfangen und hatte eine super Zeit. Zu essen gab es sehr leckeren koreanischen Bulgogi und wie bei den Koreanern üblich, wurde die Mahlzeit auf dem Boden zu sich genommen. Auch geschlafen habe ich auf einer dünnen Decke auf dem Boden. Die Fußbodenheizung sorgte für die Wärme. Eine tolle Erfahrung!

Ein paar Impressionen vom Austauschprogramm in Gangneung:


NANTA-Show, K-Pop und spannende Gespräche

17. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Olympische Winterspiele 2018, Innenleben

14. bis 16. Februar:

Am Morgen stand Ski Alpin Frauen Slalom auf dem Plan. Aufgrund des Wetters musste der Wettkampf jedoch leider abgesagt werden. Im Deutschen Haus sprachen wir später mit dem DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann, Petra Tzschoppe, Walter Schneeloch und Jan Holze, die sehr offen und ehrlich unsere Fragen beantworteten. Mit viel Applaus und La-Ola-Welle wurde am Abend Goldmedaillengewinner Eric Frenzel im Deutschen Haus begrüßt.

Die Teilung und die damit verbundene Geschichte Süd- und Nordkoreas standen am Donnerstagmorgen im Mittelpunkt. Außerdem wurde uns ein sehr realistisches Bild von der jetzigen Situation vermittelt. Man hat gemerkt, dass die Medien einen sehr großen Einfluss auf uns haben und nicht alle Informationen mit der Realität übereinstimmen. Im Anschluss besuchten uns Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Seoul im YMCA-Hotel und boten uns einen interessanten Einblick in ihre Arbeit und Aufgabenbereiche. Am Abend besuchten wir die NANTA-Show in Seoul. Ein Mix aus Komödie, Kochshow und Trommelauftritten, die auf sehr unterhaltsame Weise einen Teil der koreanischen Kultur vermittelte. Der Abschluss war dann ein Karaoke-Abend mit der gesamten Gruppe, der natürlich den Spaßfaktor voll und ganz erfüllte.

Schon über eine Woche sind wir bereits in Südkorea unterwegs und lernen wirklich einiges kennen. Und auch am Freitag wartete wieder ein spannendes Programm auf uns:

  • Doping-Workshop mit Arne Machetanz, einem Teilnehmer und Juniorbotschafter der NADA.
  • Paralympics-Workshop mit Maria Mayer, die uns verschiedene Sportarten vorstellte.
  • Sportspaßturnier mit abgeänderten Wettbewerben: Sportarten wie Biathlon nachahmen oder Blindenfußball und Sitzvolleyball. Alle Wettbewerbe wurden von den Teilnehmern gestaltet.
  • Einführung in die Faszination K-Pop mit Nele Uhlmann.

In unserer Freizeit am Abend machten wir den Food Markt unsicher. Wir probierten verschiedenste koreanische Kleinigkeiten und waren meist sehr positiv überrascht.

Viele Grüße aus Korea, Rieke


Ein Highlight folgt dem nächsten ...

14. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Olympische Winterspiele 2018, Innenleben

Nach dem Treffen mit dem Bundespräsidenten folgte am 11. Februar gleich der nächste Höhepunkt: Ein Treffen mit Adidas im Deutschen Haus! Wir plauderten mit Lena Gercke und Laura Ludwig, den Vertreterinnen der Marke, über die Spiele und unseren Sportalltag. Außerdem beschrieb Laura ihre erfolgreiche Vorbereitung mit Kira Walkenhorst auf die Olympischen Spielen in Rio 2016, die ihnen zu Gold verhalf.

An der Rodelstrecke fieberte ich mit den deutschen Rennrodlern. Am Ende wurde Johannes Ludwig Dritter und Felix Loch leider nur Fünfter. Außerdem habe ich Andreas Wellinger, Olympiasieger 2018 im Skispringen, getroffen.

Am nächsten Tag stand dann eine interkulturelle Stadtrallye mit südkoreanischen Jugendlichen durch Seoul auf dem Programm. Die Rallye wurde in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut organisiert und hat sehr viel Spaß gemacht. Mit dem Korean Barbecue folgte dann auch noch ein kulinarisches Highlight.

Beim Besuch des Shorttrack-Wettkampfes am 13. Februar war ich vor allem von der Schnelligkeit dieser Sportart fasziniert. Shorttrack darf man nicht mit Eisschnelllaufen verwechseln, da sich die Athleten nur eine Spur teilen. Das bedeutet, dass es sehr viel schwieriger ist zu überholen und der Wettkampf somit sehr spannend wird.

Bis bald, Rieke


Bundespräsident und Gold für Deutschland

10. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Olympische Winterspiele 2018, Innenleben

9. Februar, Seoul:

Der erste 'ganze' Tag in Südkorea begann um 8.30 Uhr mit dem Frühstück. Neben südkoreanischem Reis gab es für uns auch eher westliches Frühstück: Toast und Cornflakes. Boris aus dem Betreuerteam hat mit uns einen Rundgang durch die Unterkunft gemacht und danach durften wir uns über eine kurze Einführung über Seoul von Jonas Kuhlmann freuen.

Zum Mittagessen gab es die koreanische Beilage Kimchi (Weißkohl), die zu fast jedem Essen serviert wird. Außerdem wurde Reis mit Gemüse serviert. Die Herausforderung mit Stäbchen zu essen wurde von den Meisten angenommen und auch größtenteils gemeistert. Aller Anfang ist schwer, aber mit etwas Übung wird man immer besser.

Danach stand der Besuch der Internationalen Oberschule auf dem Programm. Die Begrüßung war sehr herzlich und es machte Spaß sich mit koreanischen Jugendlichen auszutauschen. Nach einem sehr lustigen Sprachkurs durften wir die traditionelle Tracht (Hanbok) anziehen und lernten mehr über K-Pop. Am Abend schaute das gesamte Jugendlager im YMCA den Livestream der Eröffnungsfeier.

10. Februar:

Wir starteten mit einem Workshop zum Thema Olympia in den Tag. Danach stand ein Treffen mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Deutschen Haus an. Er hat sich mit uns ausgetauscht und über unsere Hobbys und Jugendsport in Deutschland unterhalten.

Im Anschluss besuchten wir noch das Biathlon 7.5 km Sprint-Finale der Damen und fieberten mit, als Laura Dahlmeier die erste deutsche Goldmedaille dieser Spiele gewann. Die Stimmung war überwältigend und es war einfach schön diesen Erfolg mit ihr feiern zu können.

Bis bald, Rieke


Heute geht es endlich los!

08. Februar 2018, Hessischer Turnverband - Innenleben, Olympische Winterspiele 2018

In Frankfurt angekommen startete das gemeinsame Programm um 10 Uhr morgens. Zuerst wurde auf fairem Wege festgelegt, welche Wettkämpfe jeder Teilnehmer zu sehen bekommt.

Ich werde beim Biathlon, Rodeln, Short Track, Ski Alpin (Slalom) und Ski Freestyle hautnah dabei sein und das deutsche Team unterstützen. Nach dem Mittagessen im Landessportbund Hessen sind wir dann gemeinsam zum Flughafen gefahren und haben uns für die Reise bereit gemacht. Die Vorfreude wurde mit jeder Minute größer und man kann sagen, dass wir eine super Gruppe sind und uns alle sehr gut verstehen.

In Doha legten wir dann nach sechs Std. Flug einen Zwischenstopp ein und hatten Zeit den riesigen Flughafen zu erkunden. Da wir mit der offiziellen Olympiakleidung, also im Partnerlook, unterwegs waren, wurden wir hier und da auch mal angesprochen oder sogar nach Fotos gefragt. Der zweite Flug dauerte etwa neun Std. Ich konnte mich trotz allem auf dem Flug erholen und die Zeitdifferenz von 8 Std. war bis jetzt kein großes Problem. Gegen 19 Uhr haben wir dann am 08. Februar 2018 im YMCA Hotel in Seoul eingecheckt und die Zimmer bezogen. Von Schwimmbad bis Turnhalle hat unsere Unterkunft alles zu bieten, sodass man sich auf einen entspannten und aufregenden Aufenthalt freuen kann.

Rieke Kurtenacker


Schublogt

28. September 2017, Hessischer Turnverband - Innenleben

Digital, aber trotzdem lieb

Auch an Kolumnen geht die Digitalisierung nicht vorbei. Liebgewonnenes findet sich oft gedruckt. Bislang. Das ändert sich, so wie sich auch die Welt ändert. So wird aus Schuschreibt Schublogt. Das hat aber nicht nur Nachteile (weil ja etwas Liebgewonnenes verloren geht), sondern auch Vorteile. Denn wenn Schu blogt, spart sich der Autor einige Zwischenschritte. Kein Layout, keine Korrekturschleifen, kein Druck und Versand. Die unnützen Ausdünstungen des Schu über Turnen, Vereine, Zusammenleben im Alltag, Sprache, mehr oder minder nutze Bewegungsformen, Essen und Trinken - sie alle landen direkt beim Leser (oder der Leserin, oder wer auch immer dieses unnütze Zeug liest).

Weil das Ganze also digitalisiert und damit ein wenig barierrefreier, sicher aber schneller ausgedünstet werden kann, könnte es sein, dass Schu nun öfter schreibt (oder blogt), somit also die Belästigungsfrequenz des nennen wir es mal Konsumenten deutlich zunimmt. Das könnte dann wiederum von Vorteil sein, zum Beispiel weil Sie, werte Leser, diese kleine und nutzlose Kolumne liebgewonnen haben. Das würde den Autor freuen, egal ob digital oder gedruckt. 

Schublogt