Blumenstein siegte mit gut einer Minute Vorsprung bereits im Vorlauf souverän und qualifizierte sich somit für das Finale am Nachmittag. Der Vorlauf am Vormittag führte die Läufer*innen zu Beginn der Strecke durch ein Containerdorf, bevor gegen Ende das Tempo auf längeren Verbindungen hochgehalten werden musste. Besonders erfreulich war, dass sich ein Großteil der hessischen Starter*innen für das Finale qualifizierte, wobei insbesondere der Einzug von Jasmin Bechtel (OSC Kassel) ins Finale hervorzuheben ist. Die noch junge Läuferin startete das erste Mal erfolgreich bei einer Deutschen Meisterschaft in der Damenhauptklasse. Im Vergleich zum Vorlauf stellte das spätere Finale deutlich größere orientierungstechnische Anforderungen an die Läufer*innen, wie sie nur wenige Orte in Deutschland bieten. Innerhalb des Hamburger Überseerings standen die Posten auf verschiedenen Ebenen, die nur über komplexe Routen über Treppen und Brücken erreicht werden konnten. Hier galt es die Übersicht und die Nerven zu behalten. Im Schlussteil der Strecken mussten die Läufer*innen noch einmal alle Kraftreserven mobilisieren und auf den orientierungstechnisch leichteren Verbindungen das Tempo anziehen.
Nicht nur in den Hauptklassen schlugen sich die hessischen Läufer*innen mit Bravour. Altmeister Ingo Horst (SC Königstein) sicherte sich bei den Herren bis 45 Jahren mit 51 Sekunden Vorsprung souverän den Meistertitel. Auch der Nachwuchs des OLV Steinberg stellte sein Können nach einer bereits sehr erfolgreichen Saison erneut unter Beweis. Sophie Behrendt (D 12) und Julian Doetsch (H 14) sicherten sich jeweils den sehr guten zweiten Platz in ihren Altersklassen. Anatolii Dunaev (H 35, OLV Steinberg), Petra Speh-Rothaug (D 65, OSC Kassel) und Helmut Blumenstein (H 65, OSC Kassel) erreichten Rang fünf und komplettieren das gute hessische Gesamtergebnis.
Am Sonntag folgte die Deutsche Meisterschaft in der Sprint-Staffel. Eine Staffel besteht in der Hauptklasse aus zwei Damen und zwei Herren, wobei die Damen die Start- und Schlussstrecke laufen. Auch hier bewiesen die Hessen, dass sie national ein Wörtchen mitzureden haben. Paula Mühlstein lief für den OSC Kassel eine starke Startstrecke im Wilhelmsburger Inselpark und übergab mit knapp drei Minuten Rückstand auf Hendrik Holzhauer. Im Vergleich zum Vortag war bei der Staffel insbesondere läuferische Stärke gefordert. Dennoch mussten die Läufer*innen zwischen kleinen Beeten, Bächen und Seen stets die Kontrolle über die Routenwahlen behalten. Holzhauer zeigte einen souveränen Lauf, reduzierte den Rückstand um gut 15 Sekunden und übergab an Bojan Blumenstein. Dieser bewies einmal mehr seine Stärke und startete eine fulminante Aufholjagd, bei der er von Platz elf auf Platz vier vorlief. Schlussläuferin Sabine Rothaug lief einen Großteil der Strecke bei den mit ihr gestarteten Bundeskader-Athletinnen und der späteren Drittplatzierten mit, konnte jedoch nicht ganz bis ins Ziel beim hohen Tempo mithalten und sicherte der Staffel schlussendlich den sehr guten fünften Rang. Die Staffel des OLV Steinberg mit Maren Guthier, Cedric Guthier, Toby Scott und Julia Schlei war lange Zeit im Kampf um die Medaillen dabei und erlief am Ende den guten 14. Rang.