2020

#BEHPPY ist die Antwort...

11. Juni 2019 - #BEHPPY19, Innenleben

So ein Turnfest ist wie das echte Leben. Deshalb bewegt das Turnfest auch organisatorisch das, was man so die „großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit“ nennt. Und spätestens jetzt ahnt man, um was es gehen könnte.

1.      Klimaschutz
Wie fängt das Turnfest an? Genau, mit einem klimafreundlichen Zug durch die Gemeinde! Das hat Tradition, kommt von Jahn (und nicht von Greta Thunberg, außerdem ist die turnerische Klima-Demo am Mittwoch und nicht am Freitag), denn schon auf die Hasenheide zog man zu Fuß, voran das Turner-Banner und die Blasmusik. Der CO2-freundliche Anmarsch zum Turnfest ist einfach in den Genen der Turnerschaft fest implementiert.
Aber wir Turner stehen ja für Tradition und Moderne gleichermaßen, deshalb ist auch eine Reise aus der Ferne vorgesehen (und nicht nur von Berlin zu Fuß auf die 2 Km entfernte Hasenheide), die man wenn möglich klimaneutral mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder in einem Vereinsbus antritt. Vor Ort ist’s ja dann wie bei Jahn, da kann man sich zu Fuß bewegen oder mit dem ÖPNV-Ticket, das man mit der Festkarte mitbekommt. Selbstverständlich verzichten wir auf Einweg-Geschirr etc. und bringen unsere Frühstücks-Teller für das Schulquartier selber mit. Womit wir bei der Hausordnung für die Gemeinschaftsunterkünfte wären, die eigentlich ein Kompendium der Nachhaltigkeit sind: Elektro-Geräte sind nicht erlaubt, Luftverschmutzung durch Rauchen selbstverständlich untersagt und Müllvermeidung obligat.

2.      Knapper und bezahlbarer Wohnraum
Auch da sind wir um Turnfest-Antworten nicht verlegen. Jeder, der es schon mal mitgemacht hat, liebt sie: Die Gemeinschaftsunterkunft, auch Schulquartier genannt. In Zeiten großer Verdichtung innerhalb der Ballungsräume haben wir die Umnutzung und das Zusammenrücken als Antwort parat. Während in unseren Zentren über neue Wohnformen in tiny houses nachgedacht wird, nehmen wir die Klassenzimmer bestehender Schulen, gönnen unseren Teilnehmern generöse 3 m² und

3.      Die kippende Alterspyramide

Stimmt. Merkt man auch beim Turnfest. Nun gut, da kann man sagen, die Hälfte der Besucher ist total jung, also ein Traum für die Veranstalter (und insbesondere die Turnjugend J). Doch die Älteren kommen. Das merkt man sowohl an den ausgebuchten Wanderungen (ganz ehrlich: welcher 17-Jährige wandert schon beim Turnfest…?) aber auch an den gut nachgefragten Wahlwettkämpfen in den etwas höheren Altersstufen. Allerdings bringen die Älteren meine Thesen zum Wohnraum ins Kippen, denn sie schlafen oft nicht in der gebotenen Enge der umgenutzten Klassen sondern frequentieren die lokale Hotellerie. Doch da sind wir nachsichtig, weil noch ist die Rente ja sicher und jeder ältere Turnfestbesucher (nur: wie alt ist man eigentlich, wenn man älter ist?) darf sich wohl als Traum der Krankenkassen und Rentenversicherer fühlen, denn ältere Turner sind … genau: fit.

Das Turnfest ist also, genau das, was Douglas Adams in seinem großartigen Roman Per Anhalter durch die Galaxis mit 42 meinte – die Antwort auf alle großen Fragen unserer Zeit. Falls nicht, dann aber auf alle Fälle eine Möglichkeit, sich fünf Tage zu bewegen, Freunde zu treffen und einfach Spaß zu haben . BEHPPY eben!

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